Im Dezember 2023 waren wir fünf Tage im Schwarzwald und in Frankreich

Unterwegs im Schwarzwald und der französischen Rheinebene
Zwischen den Jahren gönnten wir uns eine Tour durch den Nordschwarzwald und die französische Rheinebene. Unser erstes Ziel nach der Autobahn-Abfahrt Bühl und das wunderschöne Bühlertal, war die Schwarzenbach-Talsperre. Wenige Besucher waren anzutreffen, so hatten wir bei leichtem Nieselregen den Parkplatz ganz für uns allein. Eine wunderbare Sicht über die Talsperre mit angrenzendem Wasserfall.
Die dortige Staumauer, die begehbar ist, liegt am Ende der Talsperre und imponiert wirklich. Sehr hoch auf der einen Seite, auf der anderen Seite unglaubliche viel Wasser! Ein riesiger See hat uns erwartet. Von wenig Wasser war im Dezember 2024 nichts zu spüren.

Auf der Suche nach den Wasserfällen
Unsere Tour ging dann weiter zu den Wasserfällen in Allerheiligen. Auf dem gut angelegten Parkplatz fanden wir einen schönen Platz für Loki. Im Anschluss besuchten wir die Klosterruine Allerheiligen. Die Ruine ist grundsätzlich wirklich gut erhalten. Sie zeigt einen Teil unserer Geschichte, viele Informationen findet man dort am Ehrenmal des Schwarzwaldvereins. Sicherlich im Sommer optisch noch viel schöner, war der angelegte Garten.






Von der Klosterruine führt ein Weg, gut ausgeschildert, zu den Wasserfällen. Wenn man dem Weg folgt, wird der kleine Bach immer größer und mit seinen Stromschnellen spannend. Man erreicht über diesen Weg den oberen Einstieg in die Schlucht. Klar ist, dieser Zugang ist nicht barrierefrei und wer schlecht zu Fuß ist, sollte sich die Tour ganz genau überlegen. Hunderte Treppenstufen erwarten einen, dazu ist der Einstieg an manch einer Stelle sehr schmal. Der Lierbach, der die Wasserfälle speist, formt die vielen kleinen und größeren Wasserfälle.








Man kann über die Treppen den Wasserfall nach unten begleiten. So geht es immer tiefer in die Schlucht. Und wie laut Wasser sein kann, Wahnsinn! Der schnelle Fluss der Wasserfälle, die wohlgeformten Steine (es gibt nicht ohne Grund den Spruch: Stetiger Tropfen höhlt den Stein), sie bieten einen faszinierenden Blick. Die Vereinsmitglieder haben auch viel Geschichtliches untergebracht. So gibt es an einem Plateau die Möglichkeit, mehr über die Kunst des Steinhauers zu erfahren. Wer genau hinschaut, der erblickt auf der gegenüberliegenden Seite eine Frau….aber Ihr müsst genau schauen.
Wir haben uns den Wasserfall gemeinsam mit unserem Sohn und unseren zwei, doch recht wilden Hunden, angesehen. Man kann gut mit den Hunden dort hinein; wir waren definitiv nicht die Einzigen mit Hund. Aber: keine zu langen Leinen nehmen, den Hund gut unter Kontrolle haben! Teilweise geht es direkt an den Treppen nämlich in den Wasserfall und das Geländer ist für einen aktiven Hund definitiv kein Hindernis.
Nach einer rund zweistündigen Tour durch den Wasserfall, ging es auf dem selben Weg zurück zum Parkplatz. So hatten wir die Möglichkeit, nochmals intensiv die Umgebung wahrzunehmen und sie zu genießen. Das Wetter war nicht so toll, aber das machte der Stimmung, dem wundervollen Anblick, nichts aus!
Nach unserem Durchqueren der Schlucht, zog es uns noch auf einen der zahlreichen Aussichtspunkte oberhalb der Schlucht, welche einen traumhaften Panoramablick über das Tal offenbarte. Viel Platz für wundervolle Bilder, viel Raum um dieses Naturspektakel nochmal „von oben“ zu sehen.

Burgbach – der nächste Wasserfall
Immer unterwegs, ging es für uns weiter entlang der Schwarzwaldhochstraße B500. Immer wieder spannend sind ja Lost Places. Hier gibt es einige! Gut versteckt im Gebüsch fällt dieser gar nicht auf, man muss es schon wissen. Wer ihn gefunden hat, ist überrascht, wie groß die Bauten aus dem zweiten Weltkrieg sind.
Weiter ging es auf der B500. Wir machten einen Zwischenstopp in Tannenberg an der Burgbach.




Und auch dort gab es Wasserfälle, kleinere und eben einen ganz großen. Auf dem Parkplatz unten gibt es eine Infotafel, an der man sich die Wege anschauen kann. Der Burgbachwasserfall liegt versteckt im Wald. Und nicht täuschen lassen, auf dem Weg dorthin, gibt es einige kleinere…. Hat man ihn aber einmal entdeckt, kommt jeder ins Schwärmen. Über 32 Meter stürzt das Wasser über eine Felswand hinunter. Es ist einer der höchsten, freifallenden und natürlichen Wasserfälle in Deutschland. Und wer dann im Wald weiter den Berg hinauf „klettert“, der erreicht den Burgbachfelsen. Heute ist hier eine Schutzhütte zu finden. Für die doch etwas beschwerliche Tour, wird man mit einem wundervollen Panoramablick belohnt. Auch hier gilt: Wer mit Hunden und wandert, sollte diese an kurzer Leine führen. Der Weg ist teils sehr schmal, wären keine Schilder vorhanden, würde man nicht glauben, dass man den Weg nehmen soll! Rund eine Stunde dauerte die Wanderung, bevor wir uns in Loki einen Kaffee gönnten.

Und wenn man schon entlang der Schwarzwald Höhenstraße fährt, dann muss man auch noch an den Titisee! In den Wintermonaten sind die Campingplätze nicht alle geöffnet, das bedeutete für uns: finde einen Platz! Der Titisee ist sehr touristisch, alles ist mit Parkplätzen für Pkws ausgelegt, aber innerhalb der Ortschaft und den Straßen drumherum möchte man wohl keine Wohnmobile. Dafür gab es einen großen Stellplatz am Bahnhof mit Ver- und Entsorgungsstation. Ein asphaltierter Platz, unweit des Freizeitbades, allerdings mit extremer Geräuschkulisse dank der Bahnen, die dort fahren.
Titisee
Titisee war natürlich gut besucht, viele Touristen – trotz der kalten Jahreszeit. Bei Sonnenschein und kalten Temperaturen umrundeten wir den See auf gut ausgebauten Wegen und genossen die ersten Sonnenstrahlen nach langanhaltenden Regentagen. Natürlich durfte eine gute Tasse Kaffee und ein Stück Schwarzwälder-Kirschtorte nicht fehlen!

Unsere Tour sollte damit aber nicht enden. Noch am gleichen Tag ging es weiter über den Feldberg, bei dem sehr viele Menschen das Wetter nutzen und auf den Skipisten unterwegs waren, nach Bad Bellingen. Die Ortschaft und der dortige Stellplatz liegen direkt am Rhein, der Ort selbst ist unweit der Stadt Weil am Rhein. Hier genossen wir die Abendstunden mit ausgedehnten Spaziergängen entlang des Rheins, der zu dieser Zeit Hochwasser hatte. Die Schifffahrt war eingestellt.

Lost Places in Frankreich
Am nächsten Tag ging es über die Grenze nach Frankreich Richtung Colmar zum nächsten Lost Place Casematte allemande. Noch zum Teil gut erhaltene Hinterlassenschaften aus dem ersten Weltkrieg die nur erahnen lassen, unter welchen Strapazen man damals hier ausharrte. Entlang der Maginot Line, fanden wir zu unserem nächsten Stellplatz Écluse du Rhin. Ein weiteres Mal konnten wir direkt am Vater Rhein übernachten und so den bergauf- und abfahrenden Rheinschiffen zuschauen. Leider war die Schleuse des Canal du Rhône au Rhin durch Hochwasser geschlossen. Aber sicherlich kommen wir wieder, um bei besserem Wetter dieses Spektakel zu beobachten.

Um pünktlich wieder zu Hause zu sein, mussten wir am nächsten Tag die Heimreise antreten. Natürlich sollte noch ein Besuch der zahlreichen Super Marché nicht fehlen. Französisches Baguette, Eclairs und Käse dürfen bei einem Besuch in Frankenthal nicht fehlen! Von da aus ging es über Scheibenhardt zurück in die Pfalz.
Eine wundervolle fünf Tage-Tour ging so zu Ende. Der Schwarzwald ist definitiv viel zu schön und zu groß, um alles bei einer Tour gesehen zu haben. Aber das bedeutet nur: Wir kommen wieder!